Hochwasserrückhaltebecken Oppenweiler - Wasserbauliche Modellversuche

 

Auftraggeber: Wasserverband Murrtal

Problemstellung:

Hochwasser ist im Murrtal, wie in den meisten Flusstälern, keine neue Erscheinung; Überflutungen gehören zum natürlichen Geschehen an einem Fluss. Das größte dokumentierte Hochwasser an der Murr gab es am 20. Februar 1999 bei einem Wasserstand von 3,52 Metern und einem Abfluss von 138m³/s.

Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Murr soll im Bereich der Rüflensmühle bei Oppenweiler ein Hochwasserrückhaltebecken (HRB) erbaut werden. Hierzu wurde das Ingenieurbüro Frank GmbH mit der Durchführung der Planungsarbeiten beauftragt. Im Rahmen der Vorplanungen haben sich aufgrund der am Standort des HRB vorhandenen Randbedingungen Fragen zum Strömungsverhalten im Nah- und Fernbereich des HRB und zur hydraulischen Funktionalität des Auslassbauwerkes bei diversen Betriebsszenarien ergeben. Diese Fragen lassen sich mit den herkömmlichen Bemessungsansätzen nicht belastbar beantworten, so dass hierzu wasserbauliche Modellversuche vorgesehen sind.

Modellbeschreibung:

Das physikalische Modell des HRB Oppenweiler wurde im Maßstab 1:40 nach dem Froude’schen Modellgesetz in der Theodor-Rehbock-Laborhalle aufgebaut. Das Modell umfasst einen 800 m langen Abschnitt der Murr, der den unterstromigen Teil des HRB, den neuen Damm und den Bereich der Rüflensmühle bis zum Pegel Oppenweiler beinhaltet. In der Laborhalle erstreckt sich das Modell auf einer Fläche von ca. 63 m².

Ziel der Modellversuche:

Die Modellversuche werden in mehreren Phasen durchgeführt:

  1. Untersuchung des hydraulischen Ist-Zustands oberhalb des Pegels Oppenweiler bei charakteristischen Hochwasserabflüssen.
  2. Untersuchung der Umleitungsmöglichkeit der Murr zum Schutz der Rüflensmühle.
  3. Untersuchung der Kombinationsmöglichkeit des geplanten Straßendammes B14 mit dem Damm des HRB.
  4. Dimensionierung und hydraulische Optimierung des Entlastungsbauwerks.
  5. Geschiebeversuche.

Das Ziel der Modellversuche besteht darin, die hydraulische Funktionalität des geplanten Auslassbauwerkes zu untersuchen und gegebenenfalls so zu optimieren, dass die Abfuhr der vorgeschriebenen Hochwassermengen garantiert werden kann. Weiterhin soll eine mögliche Umverlegung der Murr zum Schutz der Rüflensmühle mitsamt der hydraulischen Auswirkung der Ausleitung und unterstromigen Rückführung in das alte Gewässerbett der Murr untersucht werden. Dies ist besonders im Hinblick auf die geplante Kombination des Straßendammes der geplanten B14 mit dem Damm des HRB von Bedeutung.